Die verstoßenen Toten by Graham McNeill

Die verstoßenen Toten by Graham McNeill

Autor:Graham McNeill
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2013-03-15T00:00:00+00:00


DREIZEHN

Die Kreuzfahrerschar

Freiheit

Wenn du leben willst

Wenn ihm die Macht des Großen Ozeans zur Verfügung stand, gab es wenig, was außerhalb der Möglichkeiten eines Adept Exemptus der Thousand Sons lag, doch selbst Phosis T’kar wäre in arge Bedrängnis geraten, einen Kinetschild zu erzeugen, der in der Lage war, so vielen Schusswaffen standzuhalten. Atharva konnte sich selbst mit so einem Schild schützen, doch der Rest der Kreuzfahrerschar würde mit Sicherheit getötet werden, und – für den Moment – brauchte er sie lebend.

Befreit von den eindämmenden Schranken seiner Zelle floss die Kraft zurück in Atharvas Körper. Er wollte diesen Augenblick auskosten, wollte in der Rückkehr des vollen Spektrums seiner Fähigkeiten und der gedanklichen Klarheit, über die er gebot, schwelgen, doch die Zeit war jetzt sein Feind, und das Auge hatte eine Aufgabe für ihn.

Custodes Uttams Blut floss aus dem zerstörten Stumpf seines Halses, strömte über Atharvas Hand und ergoss sich seinen Arm hinab. Die geborstene Spitze eines zerdrückten Rückenwirbels ragte aus der Wunde, und die graue Substanz darin würde in ein paar Augenblicken nutzlos sein.

Doch die Zeit, die ihm blieb, war noch kürzer.

Die Geschütze an den Kavernenwänden eröffneten das Feuer, und eine Kaskade aus Lasersalven und Massivgeschossen übertönten das Dröhnen des Alarms. Tausende Geschosse bombardierten die schwebende Insel in einem blitzenden Feuersturm. Atharva hechtete in das Innere der Zelle, in der vor Kurzem Tagore untergebracht worden war, doch der Sergeant der World Eaters drückte sich flach gegen die Außenwand, zu dumm oder zu stolz, um innerhalb ihrer Enge Zuflucht zu suchen.

»Kannst du es beenden?«, bellte Tagore. Seine Stimme verlor sich fast in dem Crescendo des Waffenfeuers. Beißender Pulverdampf und wogende Wolken aus pulverisiertem Permabeton füllten die Luft, als die Massivgeschosse in die Zellen schlugen und sie zerfraßen, als wären es nekrotische Virusstämme, die gesunde Zellen angriffen.

»Das bleibt abzuwarten«, rief Atharva zur Antwort und stieß sein Bewusstsein in den Kopf des Custodes, leitete im Bemühen, den Hirntot fernzuhalten, die lebende Kraft des Warp in die unzähligen sterbenden Blutgefäße.

Ein Atemzug entfuhr seufzend dem Kopf, als sich der Mund zu einem stillen Schrei öffnete. Atharva spürte das Knistern neuronaler Aktivität in den ruckartig zündenden Synapsen und verknüpfte seinen Verstand mit dem sterbenden Gehirn. Mit unstofflicher Energie trieb er es zurück ins Leben, ließ die Macht des Großen Ozeans die Zellen neu beleben, die an der Schwelle des Verfalls gestanden hatten. Am Rande seiner Wahrnehmung fühlte Atharva den Stich von Uttams Grauen und fragte sich kurz, welche Art von Bewusstheit der tote Custodes gerade erfahren mochte.

Je mehr von Uttams Hirn ins Leben zurückkehrte, desto stärker wurde der in den Wahnsinn treibende Schrecken, doch Atharva hielt ihn noch auf Abstand. Er passte seine mentale Architektur an den Rhythmus der Pavoni in der sechsten Enumeration an und ließ die neu gewonnene Vertrautheit seines Körpers mit dem Blut der Legio Custodes sein Inneres umstrukturieren, ließ sie seine eigene Biometrie ändern, damit sie mehr und mehr der seines ehemaligen Wärters glich. Obwohl sich Atharvas Körper äußerlich nicht veränderte, nahm sein inneres Fleisch auf zellularer Ebene die Erscheinung von Uttam Luna Hesh Udar an.



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